Ferienhäuser gibt es wie Sand am Meer. In den letzten Jahren ist die Zahl der Anbieter von Ferienhäusern im Internet für den Verbraucher unüberschaubar geworden. Onlineplattformen, Privatanbieter und Agenturen schießen wie Pilze aus dem Boden. Es lohnt sich jedoch genau zu prüfen, wo man bucht, denn oftmals sind vollmundige Werbeversprechen nur das Handwerkzeug geschickter Onlinebetrüger. Wir bürgen seit vielen Jahren für Sicherheit und Qualität, 20% Rabatt bei Sofortzahlung, 50% billiger als vergleichbare Angebote oder extrem günstige Mietpreise sollten immer mit einer gesunden Portion Misstrauen gelesen werden.

Der VDFA hat gemeinsam mit der Reiserechtsexpertin Frau Dr. Stefanie Bergmann die Buchungstipps des VDFA überarbeitet und die Ferienhauscheckliste 2016/2017 herausgegeben. Diese Checkliste enthält wichtige Punkte, die Sie bei der Buchung ihres Ferienhauses beachten sollten.

VDFA-Checkliste zur sicheren Ferienhausbuchung im Internet:

1. Wer ist der Anbieter?

Prüfen Sie, wer im Impressum als Anbieter, mit Vor- und Nachnamen bei Einzelunternehmen oder mit der richtigen Rechtsform bei Gesellschaften, genannt wird. Hat das Unternehmen seinen Sitz in Deutschland, dann kann man bei auftretenden Zweifeln beim zuständigen Gewerbeamt am Sitz des Anbieters erfahren, ob ein Gewerbeschein für ein Gewerbe (Ferienhausvermittlung) vorliegt. Gibt es keine Anmeldung des deutschen Unternehmens, so sollte man vom Vertragsschluss unbedingt Abstand nehmen.

2. Seit wann ist der Anbieter auf dem Markt?

Anbieter, die seit Jahren auf dem Markt sind, können oftmals umfangreiche Bewertungen von Urlaubsgästen aufweisen. Prüfen Sie, ob die Seite über umfangreiche Bewertungen verfügt.

3. Seriöse Anbieter:

Wenn Sie sich bei einem deutschen Anbieter unsicher sind, suchen Sie nach Referenzen. Mitgliedschaften in Verbänden wie dem Verband Deutscher Ferienhausagenturen (VDFA), dem Deutschen Reiseverband (DRV) oder andere Prüfmechanismen wie Zertifizierungen (TÜV / Trusted Shops o.ä.) können meist auf den jeweiligen Internetseiten überprüft werden. Die im VDFA organisierten Agenturen verpflichten sich etwa dazu, jedes angebotene Ferienobjekt persönlich in Augenschein zu nehmen, bevor es dem Kunden angeboten wird. Einen Betrugsfall derart, dass ein angebotenes Objekt überhaupt nicht existiert, kann es dann nicht geben. Sie können auch selbst bei den jeweiligen Verbänden anrufen und nach der Mitgliedschaft des Anbieters fragen.

4. Buchung:

Bei einer Buchung per E-Mail oder Internet sollten Sie in der Regel eine Bestätigung per E-Mail oder auf dem PC-Monitor erhalten, dass diese Buchung eingegangen ist (Vorschrift ist dies aber nicht). Die Buchungsbestätigung selbst erhalten Sie einige Zeit später schriftlich, entweder per Post, per E-Mail oder per Fax. Lesen Sie vor einer Buchung auf alle Fälle die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Anbieters genau durch. Diese Bedingungen müssen Ihnen vor der Buchung angezeigt / zugegangen sein, sonst werden sie nicht Vertragsbestandteil.
Aus der Buchungsbestätigung muss eindeutig hervorgehen, mit wem der Vertrag abgeschlossen wurde, etwa durch Vermittlung einer deutschen Agentur des in Italien wohnhaften (namentlich bezeichneten) Vermieters.

5. An- und Restzahlung:

In der Regel sind Anzahlungen umgehend nach Erhalt der Buchungsbestätigung fällig.
Eine Anzahlungshöhe von 20% des Mietpreises ist üblich, im Ausland werden auch höhere Anzahlungen verlangt, die sich ggf. nach den Zahlungsbedingungen des jeweiligen Vermieters richten. Die Restzahlung ist meistens 6 bis 4 Wochen vor Anreise fällig. Bei Kurzfristbuchungen ist der Betrag meist nach Erhalt der Buchungsbestätigung komplett fällig. Um nicht übereilt zu handeln und zu zahlen, ist es daher besser, auf lange Sicht zu buchen.

6. Zahlungsweise:

Wenn die Zahlung ins Ausland geht, prüfen Sie bitte genau, an wen Sie überweisen. Ein Vermieter aus Ibiza sollte auch sein Geld nach Ibiza überwiesen bekommen, eine Überweisung z. B. nach England (für den Vermieter aus Ibiza) sollten Sie zunächst hinterfragen und prüfen.
Generell gilt: achten Sie bei jeglichen Zahlungen darauf, was oben in der Browserzeile steht. Wenn Sie von der Original-Seite weitergeleitet werden, wird Ihnen das vorher mitgeteilt. Achten Sie bei allen Zahlungen (Kreditkarte, Lastschrift etc.) auf die Verschlüsselung der Seite (SSL-Codierung – eventuell mit Zertifikat), damit Ihre Daten sicher übergeben werden.

7. Nebenkosten:

Verbrauchsabhängige Kosten wie z. B. Strom, Wasser und / oder Heizung müssen vor Ort nach Verbrauch durch Ablesen des Anfangs- und Endstandes ermittelt und abgerechnet werden. Eine Endreinigung ist bei gewerblichen Anbietern grundsätzlich im Preis zu inkludieren, ebenso alle von vornherein festgelegten Kosten für Bettwäsche oder Handtücher, sofern die Inanspruchnahme dieser Leistungen nicht ausdrücklich freigestellt ist.

8. Größe des Angebotes und Preise:

Betrüger machen sich nicht viel Arbeit, wenn sie eine Internetseite mit Ferienhäusern erstellen. Einfache Hausseiten ohne Preise, Belegungskalender, Kontaktformulare oder Onlinebuchbarkeit sind nicht vertrauenswürdig. Wer mit 20 Jahren Erfahrung wirbt und nur 10 Häuser in unterschiedlichen Destinationen anbietet, klingt auch nicht unbedingt seriös.
Das angebotene Ferienhaus ist ein wahres Schnäppchen? Vorsicht: Geiz ist nicht immer geil, denn wer eine Finca auf Mallorca für 6 Personen mit Meerblick, Pool und Designerausstattung in der Hochsaison für 150 € / Tag (statt 400 € / Tag) bekommt, der sollte immer nach gleichwertigen Objekten schauen und z. B. bei renommierten Agenturen mit DRV- oder VDFA-Mitgliedschaft vergleichen. Zudem sollte darauf geachtet werden, ob sich Portale und / oder Agenturen zu einem freiwilligen Verhaltenskodex verpflichtet haben, der für den Verbraucher mehr Transparenz und Sicherheit schafft.